Mi. 20.03. Venus in Seide
Venus in Seide
Von Foxtrott bis Csárdás reicht die musikalische Vielfalt von Robert Stolz’ heiterer Räuberpistole Venus in Seide.
Neben Sieglinde Feldhofer als Fürstin Jadja und Matthias Koziorowski
als falschem Räuberhauptmann vergnügen sich auch Staatsopern-Star Ildikó
Raimondi als Komtesse Mizzi Pottenstein-Oroszy und
SOKO-Kitzbühel-Kommandant Ferry Öllinger als deren Cousin, Baron Vilmos
Oroszy, in Robert Stolz’ wiederzuentdeckender Operette. Ein
augenzwinkernder Rückblick auf die völker- und farbenreiche Welt der k.
u. k.-Zeit.
Fürstin Jadja Palotay lässt es sich auf dem ungarischen Schloss ihres
verstorbenen Ehemanns gut gehen. Die lange Weile bis zur Ankunft ihres
Ehemanns in spe vertreibt sie sich mit einem Faschingsball, der sie auch
vom Ärger über einen Restitutionsprozess ablenken soll, den der junge
Graf Teleky, Sohn des vorvorigen Schlossbesitzers, angestrengt hat. Bei
der Gerichtsverhandlung hat sie sich von einem Gemälde vertreten lassen,
das Jadja in vorteilhafter Pose als „Venus in Seide“ zeigt – und seine
Wirkung nicht verfehlt: Teleky Junior ist wild entschlossen, sich nicht
nur das Schloss seines Vaters zurückzuholen, sondern auch die Liebe der
originalen Venus zu gewinnen. Als geheimnisvoller Fremder verschafft er
sich Zutritt zur Festgesellschaft, die ihn für den legendären Räuber
Rózsa Sándor hält, der als ungarischer Robin Hood in der Umgebung des
Schlosses sein Unwesen treibt.
Telekys Werben ist von Erfolg gekrönt: Jadja malt sich bereits ihre
Zukunft als Räuberhauptmannsfrau aus. Kompliziert wird es, als ein
zweiter Fremder im Schloss erscheint, der sich seinerseits als Graf
Teleky ausgibt … Obwohl erst 1932 in Zürich uraufgeführt, besitzt die
selten gespielte Verwechslungskomödie alle Elemente einer klassischen
Gesangsoperette. Verschwenderische Musik, üppige Ensembles und große
Finali beschwören augenzwinkernd den Charme einer schon zu
Uraufführungszeiten vergangenen Epoche.
Nach seiner humorvollen Inszenierung von Schwanda, der Dudelsackpfeifer
in der Spielzeit 2021/22 nimmt sich Regisseur Dirk Schmeding mit seinem
Team nun dieses kraftvoll-turbulente Werk aus der Feder eines der
berühmtesten Söhne der Stadt Graz vor.